Das Bundesverfassungsgericht hat das neue Bundestagswahlrecht im Wesentlichen bestätigt.
Allerdings sei die Fünfprozenthürde in der aktuellen Form verfassungswidrig, soweit sie CDU und CSU wie zwei selbständige Parteien behandelt, die beide bundesweit gerechnet über 5 % der Stimmen brauchen.
Kernaussagen:
- Neuregelung des Wahlrechts liegt im Ermessen des Gesetzgebers
- Prinzip der Zweitstimmendeckung ist verfassungskonform
- Es ist nicht zu beanstanden, dass Wahlkreisgewinner kein Mandat bekommen, wenn ihre Partei nicht genügend Zweitstimmen erhalten hat
- Fünfprozenthürde ist verfassungskonform, wenn die notwendig ist, die Arbeitsfähigkeit des Bundestag zu erhalten
- Arbeitsfähigkeit des Bundestags ist nicht gefährdet, wenn kleine Partei nur Anhängsel einer großen Partei ist
- CSU ist keine eigenständige Partei, sondern faktisch ein Landesverband der CDU
- Fünfprozenthürde kann auf die CSU nicht, wohl aber auf die Linke angewandt werden
- Bis zur Neuregelung bleibt die Grundmandatsklausel in Kraft, Parteien mit drei Direktmandaten sind von Fünfprozenthürde befreit
Mehr Informationen:
- Volltext der Entscheidung (bundesverfassungsgericht.de)
- Pressemitteilung des BVerfG (bundesverfassungsgericht.eu)